A_BERLIN_logo_schwarz_kleinWas im englischsprachigen Raum schon weit verbreitet ist, ist in Deutschland noch Neuland: der Einsatz des Handys als Bildungsmedium. Vorteile liegen auf der Hand, mit dem Handy hat man die Bildungsinhalte immer dabei und kann diese von überall nutzen. Das Handy mit Internetzugang ist dabei gleichzeitig Informations- und Kommunikati­onsmedium, um zum Beispiel auch gemeinsam an Aufgaben arbeiten zu können und Unter­stützung und Hilfen ständig verfügbar zu haben. Gerade Kinder und Jugendliche haben eine hohe Affinität zur mobilen Kommunikation, die die Lernmotivation erheblich steigern kann.

Mit dem Projekt „Auftrag Berlin“ wollen wir Lernen mit dem Handy mit einer weiteren aktuellen Methode verknüpfen, dem Game-based Learning. Hierbei werden Jugendliche spielerisch moti­viert, sich mit Bildungsinhalten auseinanderzusetzen. Sie arbeiten im Team, recherchieren an Orginalschauplätzen und setzen eigene Inhalte kreativ in Form von Fotos, Videos und Audiobei­trägen um.

Ziele

Unser Ziel ist es, neue Methoden für die schulische und außerschulische Bildung zu erproben und für den praxistauglichen Einsatz in Schulen weiterzuentwickeln. Uns geht es vor allem darum, Schulen und Bildungsträgern, Chancen des Einsatzes von Informations- und Kommunikationstechnolo­gien im Unterricht aufzuzeigen. Mit dem Projekt wollen wir eine dauerhafte Infrastruktur in Form eines Webservices schaffen, der für weitere ähnliche Bildungsprojekte genutzt werden kann.

Bisher gibt es in Deutschland nur wenige modellhafte Projekte, die im Bereich des Mobile Game-based Learnings angesiedelt sind: Moles ist eine Entwicklung der Uni Lübeck und bein­haltet die Erstellung von interaktiven Arbeitsbögen die auf Mobiltelefone oder PDAs transferiert werden können. Das Projekt Schnapphans von art+wege bedient sich PDAs, die Jena spiele­risch entdecken lassen. Hier fehlt allerdings die Internetverbindung, die einen Rückkanal ins Netz möglich machen würde.

Wir gehen davon aus, dass der Einsatz von Mobiltelefonen im Bildungsbereich in den nächsten Jahren zunehmen und neue Lernformen ermöglichen wird. Das Projekt „Auftrag Berlin“ will dazu einen Beitrag leisten und die Akzeptanz des Einsatzes von Handys in der Bildung sowohl bei den SchülerInnen als auch bei den PädagogInnen und BildungspolitikerInnen erhöhen.

Das Projekt

“Auftrag Berlin” soll Geschichte für Jugendliche spielerisch erfahrbar machen. In zwei Phasen lernen Jugendliche mit ganz unterschiedlichen Methoden die Ereignisse des Jahres 1989 rund um den Mauerfall kennen und dokumentieren mit verschiedenen Medien ihre eigene Sichtweise auf die historischen Ereignisse. In einem fünftägigen Workshop im Oktober gestalten und programmie­ren sie für andere Jugendliche, Schulklassen und Jugendgruppen eine Stadtrallye, die die Ereignisse rund um des Wendejahres 1989 erlebbar macht und zum zwanzigsten Jahrestag im November und Dezember 2009 vor Ort in Berlin gespielt werden kann.

Zur Teilnahme an der sechsstündigen Stadtrallye können sich im November 2009 Gruppen von 10 – 30 Jugendlichen bei uns anmelden. Wir wenden uns mit dem Projekt sowohl an Berli­ner Schulklassen, als auch an Reisegruppen und Klassenfahrten Jugendlicher aus anderen Bundesländern.

Die Gruppen werden in bis zu fünf Teams aufgeteilt und jeweils mit einem Internethandy ausgerüstet und auf eine Reise durch Berlin entlang der relevanten Orte zum Mauerfall 1989 geschickt. An den einzelnen Stationen geht es nicht nur darum, Aufgaben zu lösen, um den Weg zur nächsten Station zu finden, vielmehr sollen sich die Gruppen aktiv mit den Geschehnissen auseinandersetzen, indem sie kleine Filme drehen, Fotos machen und ZeitzeugInnen interviewen. Die Stadtrallye soll sich vor allem durch viele interaktive und kreative Inhalte auszeichnen. Es soll kein „Mauerquiz“ mit Wissensfragen entstehen; Ziel ist eine kreative Aneignung der Geschichte.

Das entstandene Material wird direkt per Internethandy auf die Webseite geladen und ist dort später für die Gruppen zugänglich. Die TeilnehmerInnen können am Ende des Tages ihre Ergebnisse vergleichen, sich gegenseitig beurteilen und kommentieren. Täglich entsteht so eine neue Dokumentation und persönliche Sicht auf die Ereignisse des Jahres 1989.

Auswertung

Die Stadtrallye „Auftrag Berlin“ soll intensiv per Foto und Video dokumentiert werden. Ziel ist es, nach der Methode „Mobile Game-based Learning“ mit Jugendlichen oder Schulklassen weitere Stadtrallyes zu gestalten, bei denen andere historische oder soziale Themen erlebbar gemacht werden. Die Spielplattform im Internet soll so programmiert werden, dass durch Änderung des Inhalts weitere Stadtrallyes angelegt werden können. Wir möchten andere Bildungsträger dazu anregen, die Methode zu übernehmen.

Einladung zur Teilnahme

Ein Tag auf Spurensuche durch Berlin vom 2.11. bis 19.12.2009

Es geht kreuz und quer durch die Berliner Innenstadt. Geschichte wird für Jugendliche spielerisch erfahrbar – mit Handys ausgerüstet, mit dem Internet verbunden, lösen die Jugendlichen Aufgaben per Film und Foto.

Aufgeteilt in bis zu 5 Kleingruppen treten sie in einen kreativen Wettstreit miteinander. So dokumentieren sie ihre eigene Sicht auf die Wendezeit. Der Clou: GPS-Satelliten weisen den Weg zu historischen Orten; das Internet steckt das Spielfeld ab.

Zwei Themen: wahlweise „20 Jahre Mauerfall“ oder „Leben in der DDR“

Dauer: jeweils 10 – 16 Uhr
Teilnehmer: max. 30
Alter: 14 – 18 Jahre
Teilnahme ist kostenlos

Ausführliche Informationen auf der Webseite: www.auftrag-berlin.de

Download des Flyers (PDF, 530 kB): http://www.metaversa.de/auftragberlin/doks/auftrag_berlin.pdf

Kontakt und Anmeldung: auftrag@metaversa.de

Ein Projekt von Metaversa e.V., gefördert vom Fonds Soziokultur und unterstützt vom Informationszentrum Mobilfunk