Mit den freien und offenen Bildungsmaterialien verbindet sich die Hoffnung, dass Lernmaterialien in Zukunft sehr viel individueller anpassbar sind, sowohl was den Einsatzkontext, als auch den einzelnen Lernenden betrifft.

Sie werden in der Regel sehr viel aktueller sein und können technisch sehr einfach zur Nutzung auf unterschiedlichsten digitalen Medien angepasst werden. Zudem können sie durch die freie Lizensierung auch in anderen Kontexten unproblematisch weiter verwendet werden. Damit bieten sie die Chance, Lernen zu modernisieren. Durch die kostenfreie Verfügbarkeit sind sie ein Mittel für mehr Chancengerechtigkeit.

Im Projekt „SchülerInnen machen OER“ verstehen wir „Offen“ aber auch in dem Sinne, dass Formen des offenen Lernens angewendet werden. OER sind eine Chance, eine neue Lernkultur zu etablieren.

Ebenso bedauern wir, dass in OER Projekten SchülerInnen selber bisher nur sehr selten in die Erstellung der Lehrmaterialien eingebunden wurden. Gerade durch die Möglichkeit der Weiterbearbeitung ergeben sich neue Formen der Zusammenarbeit zwischen SchülerInnen und LehrerInnen.

Mit dem Projekt „SchülerInnen machen OER“ möchten wir das ändern und zeigen, dass es sich lohnt, SchülerInnen in die Erstellung freier Bildungsmaterialien einzubeziehen. Dazu lernen die SchülerInnen OER Konzepte kennen und besuchen Einrichtungen, die sich mit freiem Wissen beschäftigen. Sie formulieren Wünsche an Lernszenarien und erstellen schülereigene, lediglich fachspezifisch begleitete, OER-Materialien. Sie erwerben vielfältige Medienkompetenzen; theoretische in Bezug auf rechtliche Fragen, Informationsrecherche, Lizenzformen und die Distribution von Lernmaterialien, wie auch praktische in der Erstellung eigener multimedialer Lehrmaterialien und der Dokumentation des Projektverlaufs im Weblog.

Wir möchten OER im Projekt aber ebenso nutzen, um Formen des offenen Lernens zu unterstützen und didaktische Handlungsanleitungen dafür zu entwickeln. Die Evangelische Schule Berlin Zentrum (ESBZ) setzt verstärkt auf freiere Unterrichtsszenarien wie Projekte, Werkstätten und Lernbüros und entwickelt diese neuen Lernmethoden permanent weiter, darunter auch Möglichkeiten ortsungebundenerer Lernräume im schulischen Kontext. Dafür sind spezielle Lernmaterialien und -formen nötig, die die Schule in den nächsten Monaten in der Weiterentwicklung des Schulprofils anstrebt. Die am Projekt teilnehmenden SchülerInnen könnten dabei eine wichtige Rolle spielen und ihre gewonnenen Erkenntnisse in den Prozess einfließen lassen.

In der Präsentation am Ende des Projekts zeigen die SchülerInnen an selbsterstellten Beispielen, wie offene Bildungsmaterialien aussehen können, die mit Beteiligung von SchülerInnen erstellt wurden und eine neue Lernkultur der individuellen Potenzialentfaltung fördern.

In der Auswertung richten wir das Augenmerk speziell auf die Methoden mit denen SchülerInnen aktiviert werden können, eigene OER Materialien zu erstellen bzw. an deren Erstellung zu partizipieren und möchten konkrete Handlungsanleitungen für andere OER Projekte geben.

In einem Nachfolgeprojekt könnten die teilnehmenden SchülerInnen als Peers für weitere, ähnliche Projekte über die eigene Schule hinaus ähnliche Projekte begleiten.

Durchführung

Das Projekt findet an der Evangelischen Schule Berlin Zentrum (ESBZ) im Rahmen des Projektunterrichts im ersten Schulhalbjahr 2013/14 statt. Der Projektunterricht findet hier einmal wöchentlich statt. Beteiligt sind 25 Schüler und Schülerinnen aus den Klassenstufen 7-9 der Klasse 7 von Fr. Jankow und Fr. Leonhard.

Projektweblog: www.metaversa.de/oer/

Projektbericht zum Download (4,3 Mb, PDF). Alle Texte unter CC-BY-Lizenz:

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