Mit den immer leistungsstärkeren Smartphones entsteht eine neue Kommunikations- und Informationskultur. „Always On“ zu sein, heisst nicht nur, ständig und überall Zugriff aufs Internet zu haben. Ein eingebautes GPS und ein Kompass lassen den aktuellen Aufenthaltsort bestimmen, ortsbezogene Informationen anzeigen und zu vorgegebenen Zielen navigieren. Über die sichtbare physische Realität legt sich ein virtueller Layer, der die Welt mit aktuellen Informationen anreichert. Damit verbunden sind aber auch Datenschutzproblematiken und die Gefahr, dass Bewegungsprofile aufgezeichnet werden oder eine Überwachung des Aufenthaltsorts stattfindet.
Neben der Sensibilisierung für Datenschutzproblematiken geht es aber vor allem darum, diese Tools für die Bildungsarbeit kreativ und produktiv nutzbar zu machen. Der Einsatz von Smartphones regt an, aus Räumen in Schulen und Freizeiteinrichtungen nach draußen zu gehen und sich Wissen mobil, kreativ und eigenständig anzueignen.
In der Workshopreihe in Kooperation mit BITS21/Wetek e.V. 2012 werden verschiedene Anwendungsbeispiele zum Einsatz des Smartphones in Schule und Jugendarbeit gezeigt und praktisch erprobt. Wir verfügen über fünf Androidhandys, die für Bildungsprojekte günstig ausgeliehen werden können, um das neu gewonnene Wissen direkt vor Ort in der pädagogischen Arbeit anwenden zu können:
1. Einführung in Android
Android ist Googles Betriebssystem für Smartphones. Gezeigt werden die wichtigsten Systemeinstellungen, Installation von Apps, Messenger, Ortungsfunktionen und das Spiel „MisterX“.
2. Geocaching mit Smartphones
Vorgestellt und praktisch erprobt werden die Programme c:geo und Locus free (Offline Geocaching) für Android-Smartphones.
3. QR-Code-Rallyes
Vergleichbar mit den bekannten Strichcodes auf Produkten sind QR-Codes zweidimensionale Markierung, die durch eine entsprechende Bilderkennungssoftware mit dem PC oder Smartphone decodiert werden können. Die QR-Codes leiten dann zu einer beliebigen Webseite oder lösen vorbestimmte Aktionen aus.So lassen sich relativ einfach spielerische Rallyes durch die Stadt organisieren.
4. Tidy City
Neben QR-Codes und Geocaching gibt es weitere Formen von Handyrallyes die auch ohne physische Objekte in der Umwelt auskommen. Die Orientierung zwischen den Stationen erfolgt mittels GPS-Signal, die Aufgaben kommen aus dem Netz. Zwei Webdienste, mit denen diese Spiele umgesetzt werden können sind z.B. Geoquest und Tidy City.
5. Augmented Reality (AR)
Augmented Reality ist eine um Informationen aus dem Netz erweitere Realität. Üblicherweise werden die Informationen in ein Livekamerabild eines Smartphones eingeblendet. Dabei kann es sich nicht nur um Bilder und Texte handeln, sondern auch um dreidimensionale Grafiken. So kann man z.B. ein Modell der Berliner Mauer an der Stelle einblenden, an der sie vor dem Fall der Mauer gestanden hat. Vorgestellt werden die drei wichtigsten AR-Browser Layar, Wikitude und Junaio und die Bilderkennungssoftware Aurasma.
6. Openstreetmap editieren
Openstreetmap ist eine kostenlose Kartenalternativ zu Google Maps. Nach dem Wikipediaprinzip kann jeder zu der Karte beitragen und eigene Daten hinzufügen. Mit der Software „OSMtracker“ auf dem Smartphone können die exakten Positionen aufgezeichnet und später am PC in Openstreetmap übertragen werden.